Aufwachen

Das 21. Jahrhundert liefert mit seinen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Überraschungen, Verwerfungen, und Krisen zahllose Anregungen und Motive für den politischen Karikaturisten Ali Kohlbacher. Seine Karikaturen sind parteiisch, nehmen in ihrer Kritik der herrschenden Verhältnisse stets Partei für die „Modernisierungsverlierer“, für die Klasse der Abhängigen, Ausgebeuteten, Enttäuschten, Getäuschten und Verratenen. Sein an marxistischer Philosophie geschultes Gesellschafts- und Menschenbild und sein systemisches Denken lassen in seinem Werk die Nahtstellen zwischen den Träumen, Wünschen und dem Handeln der Menschen zu den ökonomischen Gesetzlichkeiten und Verhaltensnormen des neoliberalen Gesellschaftssystems sichtbar werden: den Egoismus, die Gier, den Neid und die Brutalitäten im Umgang mit und zwischen den Menschen, mit Völkern und mit der Natur.

„Die herrschenden Gedanken sind die Gedanken der Herrschenden“, so Karl Marx.

Kohlbachers Karikaturen sind eine schonungslose Darstellung der herrschenden Verhältnisse in sechs Themenbereichen: „Modern Times“, „Ach ja, die Liebe“, „O Gottogott“, „Unser die Welt“, „Fest verwurzelt in der Heimaterde“ und „Friss deinen Nächsten“.

Karikaturisten sind mit ihrer Kritik der Wirklichkeiten bei den Herrschenden nicht besonders geschätzt, ja können als Gefährdung ihrer Interessen und Macht angesehen und verfolgt werden, wie das Schicksal der Karikaturisten von Charly Hebdo gezeigt hat.

Kohlbacher gelingt es auf originelle Weise, seinen schonungslosen, oft auch zornigen zeichnerischen Aussagen und Botschaften ein witziges Element beizufügen, was beim Betrachter ein befreiendes, aber auch nachdenkliches Schmunzeln auslöst.

Ca. 144 Seiten, broschiert, 12 x 19 cm, € 19,80